Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Instituts,
seit Jahren schreibe ich Ihnen einen Weihnachtsbrief, um auf das zu Ende gehende Jahr zurückzuschauen und auf das neue Jahr zu blicken. In diesem Jahr tue ich dies zum ersten Mal als Vorsitzender des Träger- und Fördervereins des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung. Dankbar denke ich zurück an die Vorgänger in diesem Amt: an Dr. Günter Krusche, Prof. Dr. Horst Dähn, Prof. Dr. Ralf Rytlewski und nicht zuletzt an Bischof a. D. Prof. Axel Noack, der zehn Jahre dieses Amt innehatte. Nach Jahren der Mitarbeit haben Frau Dr. Thunig-Nittner und Frau Ute Grauerholz nicht mehr für den neuen Vorstand kandidiert. Auch Ihnen gilt mein herzlicher Dank für die geleistete Arbeit.
Der neue Vorstand setzt sich wie golgt zusammen:
- Vorsitzender: Dr. sc. Joachim Heise
- Stellvertretende: PD Dr. phil. Anke Silomon
- Schatzmeisterin: Dr. Doris Ritschel
- Schriftführer: Dr. Johannes Hilbert
- Technik und Medien: Peter Blume
- Beisitzer: Reinhard Assmann
Zu den wichtigen personellen Veränderungen im Jahr 2022 gehört nicht zuletzt die Berufung des neuen Institutsleiters durch den Vorstand der Gesellschaft zur Förderung vergleichender Staat-Kirche-Forschung. Prof. Dr. Horst Junginger arbeitet seit dem 1. Januar 2022 als Institutsleiter. Er übt dieses Amt bis zum 1. Oktober 2023 paritätisch zusammen mit mir aus.
Mit der Wahl des Vorstands des Träger- und Fördervereins und der Berufung von Prof. Junginger haben wir wichtige personelle Weichen für die Zukunft des Instituts gestellt.
Nach der Corona-bedingten Pause haben wir in diesem Jahr wieder zu mehreren Veranstaltungen ins Institut eingeladen. Den Auftakt machte die Eröffnung der Ausstellung „Es gibt keinen Gott – Antiklerikale und antireligiöse Plakate aus der Sowjetunion” am 5. Februar in der St. Thomaskirche in Berlin-Kreuzberg. Am 8. Mai haben wir diese Ausstellung im Haus der Geschichte in Lutherstadt Wittenberg eröffnet.
Seit 2013, ein Jahr nach dem Tod von Prof. Dr. Horst Dähn, verleihen wir den mit 1.000 € dotierten Horst-Dähn-Preis für besondere Leistungen bei der Erforschung der Geschichte der Staat-Kirche-Beziehungen, des Weges der Kirchen und des Alltags von Christen in der DDR/Ostdeutschland und in den Ländern Mittel- und Osteuropas nach dem 2. Weltkrieg.
Den Horst-Dähn-Preis 2021 konnten wir erst am 28. Mai 2022 an Prof. Dr. Robert Goeckel (USA) verleihen, der sich seit 40 Jahren mit diesen Fragen beschäftigt. Am 10. Oktober d.J. haben wir Frau Prof. Dr. Anja Kirsch (Oslo) mit dem Horst-Dähn-Preis 2022 ausgezeichnet. Sie hat sich insbesondere mit der Frage von Religion und Kirche im Staatsbürgerkunde-Unterricht in den Schulen der DDR wissenschaftlich auseinandergesetzt.
2022 haben wir außerdem zu zwei Kolloquien ins Institut eingeladen. Bei dem Internationalen Staat-Kirche-Kolloquium am 11. und 12. November stand die Frage „‚Feuer und Wasser’ – Religion und Sozialismus“ im Mittelpunkt der Diskussion. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland beteiligten sich daran zwei Wissenschaftler aus Prag und Budapest.
„Christliche Friedensethik auf dem Prüfstand“ lautete das Thema des Berliner Staat-Kirche-Kolloquiums am 10. Dezember. Dazu haben wir Referenten und Referentinnen eingeladen, denen die Erhaltung des Friedens und der Gedanke der Versöhnung Herzenssache und Lebensaufgabe geworden sind.
Publiziert haben wir 2022 eine Broschüre zum Thema „Zum Wandel der atheistischen Forschung, Lehre und Propaganda in der DDR“, verfasst von Joachim Heise.
Gestatten Sie mir nunmehr noch einen kurzen Ausblick auf das kommende Jahr. Im Herbst 2023 werden wir den 30. Gründungstag unseres Instituts feiern und auf drei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Auf der Vorstandsitzung am 2. Februar werden wir über unser Veranstaltungsprogramm, unsere Publikationsvorhaben und die Institutsfeier im September beraten. Sollten Sie Vorschläge dazu haben, so schreiben Sie uns bitte.
Nun bleibt mir, Ihnen auch im Namen des Vorstands und im Namen von Prof. Junginger ein schönes Weihnachtsfest und uns allen ein gutes und friedlicheres Jahr 2023 zu wünschen.
Ihr Dr. Joachim Heise