Aus Anlass des 31. Gründungstages des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung verleihen unsere Gesellschaft gemeinsam mit der Ursula-und-Horst-Dähn-Stiftung in Erinnerung an den Mitgründer, langjährigen Leiter und Förderer des Instituts, Prof. Dr. Horst Dähn, den
Horst-Dähn-Preis 2024.
für ihre Verdienste bei der Erforschung säkularer Ritualen in der DDR und in Ungarn an
PD Dr. Heléna Tóth
von der Universität Bamberg.
In diesem Zusammhang sei auf das gerade erschiene Buch der letzten Trägerin des Horst-Dähn-Preises verwiesen:
Eva Guigo-Patzelt, Scientific Atheism in East Germany (1963-1990). Ho to Turn a Hare into a Lion, Abingdon 2025.
Ihre Doktorarbeit (Wie sich ein Hase in einen Löwen verwandelt.) wurde unter Verwendung von Archivmaterial geschrieben, das sich in unserem Institut befindet. Hier können Sie das PDF des Buches herunterladen.
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Horst Junginger
Dr. Joachim Heise
DIE PREISTRÄGERIN
Heléna Tóth
Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bamberg
Heléna Tóth studierte an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, Geschichte mit Schwerpunkt auf internationalen Beziehungen. Nach der Promotion in Harvard war sie an der Boston University und der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
In München gehörte sie als Postdoc dem Center for Advanced Studies und dem Internationalen Graduiertenkolleg Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts an. Seit 2014 ist sie an der Universität Bamberg als akademische Rätin bzw. seit 2020 als akademische Oberrätin angestellt. An dieser Universität habilitierte sie sich im April 2022 mit der Studie „Ritual Governance: Socialist Name Giving Ceremonies and Funerals in East Germany and Hungary, 1949-1989“. Nachdem Heléna Tóth zwei Mal den „Preis für gute Lehre“ der Universität bzw. des bayerischen Wissenschaftsministeriums erhalten hatte, wurde sie 2022 auch mit dem Habilitationspreis der Universität Bamberg ausgezeichnet. Schon im darauffolgenden Semester vertrat sie den Lehrstuhl für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der LMU in München. 2024/45 wird sie den Lehrstuhl gleichen Namens an der Universität Göttingen vertreten.
Zu den Forschungsschwerpunkten Heléna Tóths zählen neben der Geschichte Ungarns, der Vergleichenden Kulturgeschichte und der Geschichte von Migration und politischem Exil die Kultur- und Alltagsgeschichte des Sozialismus (Ungarn und DDR) – und hier insbesondere die Erforschung des Zusammenhangs von nichtreligiösen Ritualen und religiöser Praxis. 2020 gab sie gemeinsam mit Todd Weir das Sonderheft der Zeitschrift Contemporary European History „Religion and Socialism in the Long 1960s“ heraus.
Frau Tóth publiziert auch auf Ungarisch und Deutsch, unter anderem über Namensweihen und Begräbnisrituale in der DDR und in Ungarn.
Programm
zur Verleihung des Horst-Dähn-Preises 2024 an PD Dr. Heléna Tóth am 14. Dezember 2024, im Georgensaal des Evangelischen Forums Stadtmitte, Berlin, Klosterstraße 66 von 15.00 bis 17.00 Uhr.
- Begrüßung
Dr. sc. Joachim Heise - Laudatio
Prof. Dr. Horst Junginger - PREISVERLEIHUNG
- Festvortrag der Preisträgerin
„Neue Menschen feiern auf neue Weise“:
Sozialistische Feierkultur im transnationalen Vergleich - Empfang mit Getränken, Kaffee und Kuchen