Festveranstatlung zum 30. Jahrestag der Gründung
des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung
Die kurze Notiz von Manfred Stolpe – „Unbedingt weitermachen!“ – aus dem Jahre 1998 stand wie ein unsichtbares Leitmotiv über der Festveranstaltung zum 30. Jahrestag der Grüdung des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung.
Im Georgensaal des Evangelisches Kirchenforums Berlin-Mitte hatten sich am 30. September 2023 zirka 70 Freunde, Wegbegleiter und Interessenten zusammengfunden, um diesen Jahrestag zu begehen. In seiner Begrüßung und Festrede fasste Institutsleiter Dr. Joachim Heise anhand einer sorgfältig ausgearbeiteten Präsentation die Gründung, die ersten Schritte und den schließlich kaum zu erwartenden Erfolg der wissenschaftlichen Arbeit von Experten verschiedener Provenienz zusammen – ein Rückblick in Bildern und Gesprächen.
Zu den einzelen thematischen Abschnitten kamen Mitstreiter*Innen mit Erinnerungen und Gedanken zur Zeit zu Wort, die die Fülle der Ereignisse und den Umfang der geleisteten Arbeit nachdrücklich veranschaulichten. Berührend waren Dr. Heises Rückblicke auf seinen eigenen beruflichen Weg, dessen längster Abschnitt dann das Institut war. Zitate aus Dirk Oschmanns aktuellem Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung” rundeten seinen Festvortrag ab, an den dessen Ende er seinen Abschied als Institutsdirektor verkündete und seinen Nachfolger Prof. Horst Junginger vorstellte.
Die Rede steht hier als PDF zum Download bereit.
Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe übernahm der Professor für Religionswissenschaft und Religionskritik am Religionswissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig die Leitung des Instituts. Dr. Heise bleibt Vorsitzender des Trägervereins des Instituts und damit der Arbeit sicherlich weiter eng verbunden.
In seinen einführenden Worten gab Horst Junginger einen Ausblick, welche Ideen und Initiativen künftig nötig sein werden, um die Arbeit des Instituts auf solider Basis weiterzuführen. Dazu gehören verschiedene Kooperationen und die Ausweitung der thematischen Bereiche.
Mit dem 30-jährigen Jubiläum wurde der Band 33 der „Schriftenreihe“ des Instituts mit dem Titel „Religion und Sozialismus – Feuer und Wasser“ veröffentlicht.
Horst-Dähn-Preis 2023 verliehen
Erste Amtshandlung des neuen Institutsdirektors war die Ehrung von Frau Dr. Eva Guigo-Patzelt (Paris) mit dem Horst Dähn-Preis 2023 für ihre Doktorarbeit, die in hohem Umfang auf Archivmaterial des Instituts basiert. Der Titel lautet: Du conflit au dialogue: L’athéisme scientifique en RDA (1963-1990).
Leider liegt die Doktorarbeit bislang nur auf Französisch vor, soll aber noch ins Deutsche übersetzt werden.
Eva Guigo-Patzelt wurde 1988 in Dortmund geboren und hat später in Paris Politikwissenschaft studiert. Ihre Abschlussarbeit wurde zwei Jahre später publiziert: Un haut fonctionnaire est-allemand aux prises avec l’intelligentsia (1963-1989). Kurt Hager face aux écrivains Volker Braun, Stefan Heym, Helmut Sakowski et Erwin Strittmatter (Paris 2014).
Danach studierte noch evangelische Theologie und schloss diesen Studiengang im Jahre 2017 mit einer Arbeit zu Emil Fuchs ab.
Perfektes „Drumherun”
Dank gilt dem musikalischen Duo aus Kontrabass und Oboe, das den Festtag mit Werken von Georg Philipp Telemann und Francesco Geminiani feierlich umrahmte. Ebenso großer Dank den vielen fleißigen Händen, die zur Organisation der Festveranstaltung beitrugen: So Peter Blume mit seiner Frau für Technik, Blumenschmuck und Catering, Frau Hilbert für Empfang und Registrierung der Gäste, Familie Heise für ihren Einsatz bei der Versorgung der Gäste mit Speis‘ und Trank sowie der Stimme von Sybille Heise, die sie den Texten der Präsentation geliehen hat.
Die nächsten Veranstaltungen des Instituts für 2023 finden Sie hier.
Text/Fotos: Matthias Thiel, mtmedia.de