Liebe Mitglieder und Freunde des Instituts und der Gesellschaft zur
Förderung vergleichender Staat-Kirche-Forschung e. V.,
das Jahr 2025 nähert sich allmählich seinem Ende entgegen, so dass ich nochmals auf die beiden letzten Veranstaltungen des BISKF hinweisen möchte. Am kommenden Freitag werden wir Band 35/1 der „Schriftenreihe des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung“ vorstellen, das die kleineren Kirchen und Religionsgemeinschaften in der DDR zum Gegenstand hat. In diesen 31 zugelassenen und fünf nicht zugelassenen Gemeinschaften waren Mitte der 1980er Jahre fast eine Viertelmillion Gläubige Mitglied, was einem Bevölkerungsanteil von anderthalb Prozent entsprach. 2026 veröffentlichen wir, wiederum als Faksimile-Druck, zwei weitere Handbücher zum Bund der Evangelischen Kirchen (35/2) und zur Römisch-katholischen Kirche (35/3) in der DDR. Das erste über die kleinen Religionen geht auf eine Dissertation zurück, die 1987 an der Humboldt-Universität eingereicht wurde. Einer der beiden Verfasser, Harald Wachowitz, wird ebenso anwesend sein wie Peter Muttersbach, der seit vielen Jahren mit großem Geschick unserer Institutsveröffentlichungen druckfertig macht.
Das Handbuch, das wir am Freitag präsentieren, stellt sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt her eine außergewöhnliche Leistung dar. Da es nur in wenigen Archiven und Bibliotheken zu finden ist, hoffen wir durch die Herausgabe der kirchengeschichtlichen Forschung einen neuen Impuls geben zu können. Wir werden bei einem Glas Sekt oder alkoholfreien Getränk Gelegenheit haben, mehr über das Zustandekommen des Handbuchs in Erfahrung zu bringen. Darüber hinaus wollen wir uns über die Frage der religiösen Vielfalt in der DDR austauschen. Gab es diese überhaupt, was manche bestreiten, und wie sah sie aus?
Das Handbuch kostet 19,90 Euro. Bei der Buchvorstellung wird es jedoch einen deutlich günstigeren Sonderpreis geben. Um einen Einblick in Band 35/1 der Schriftenreihe des BISKF zu geben, füge ich als „Appetitanreger“ eine PDF mit dem Vorwort und dem Inhaltsverzeichnis bei.
In einer ähnlich lockeren Art werden wir uns am 5. Dezember bei der Weihnachtsfeier des Instituts ab 15.00 Uhr zu einem gemütlichen Jahresausklang bei Glühwein und Punsch zusammenfinden. Am Anfang geben uns Joachim und Sibylle Heise die Möglichkeit zu einer fiktiven Begegnung mit Albrecht und Hilde Schönherr. Albrecht Schönherr (1911–2009) war von 1972 bis 1981 Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg und leitete jene denkwürdige Delegation des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR, die am 6. März 1978 in Berlin mit Erich Honecker zusammentraf. „Dieses Datum gilt als Dreh- und Angelpunkt des Staat-Kirche-Verhältnisses in der DDR.“ wie es der Deutschlandfunk vier Jahrzehnte später im Rückblick formulierte.
Wir würden uns sehr freuen, Sie bei einer der Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Horst Junginger